In diesem Artikel erzähle ich Dir, warum es so wichtig ist, Deine Glaubenssätze aufzuspüren und zu verändern.
Was ist ein Glaubenssatz?
Ein Glaubenssatz ist eine tiefe innere Überzeugung. Das heißt, wir glauben etwas z.B. über uns selbst, die anderen Menschen oder das Leben und sind fest davon überzeugt, dass dies der Wahrheit entspricht. Tut es in Wirklichkeit aber überhaupt nicht. Denn wie schon im Wort GLAUBENS-Satz enthalten, handelt es sich hierbei nur um einen Glauben und nicht um die Wirklichkeit.
Wie entstehen Glaubenssätze?
Jedes Kind, das auf die Welt kommt, wird in seinen ersten sieben Lebensjahren wie programmiert. Das bedeutet, wir bauen vor allem in den ersten Jahren unseres Leben ein inneres Bild von uns selbst, den anderen Menschen und der Welt auf. Damit entsteht unsere Identität, unser erstes Selbstbewusstsein und unser Glaube, wer wir sind und zu was wir fähig sind, wer andere Menschen sind und was das Leben ist. Du bist sozusagen erst einmal das Ergebnis deiner Erfahrungen und Beobachtungen, die Du in Deinen ersten sieben Lebensjahren gemacht hast. Das heißt, Deine Erfahrungen mit Deinen Eltern, Geschwistern, anderen Kindern und Bezugspersonen und Deine Beobachtungen dieser Menschen, wie sie zum Beispiel miteinander umgehen und kommunizieren, prägen Dich in Deiner Identität und Deinem Selbstbewusstsein. Kleine Kinder stellen nicht in Frage, was man ihnen sagt und lernen durch nachahmen. Sie beobachten und machen nach. In dieser Zeit entsteht Deine Meinung über Dich selbst und über die Welt. Und genau diese ursprüngliche Einstellung von Dir, dem Leben und den Menschen, diese tief in Dir eingeprägten Glaubenssätze, beeinflussen Dich extrem in Deinem Denken, Deinen Gefühlen, Deinen Entscheidungen, Deinem Tun und all dem, was Du Dir in Deinem Leben zutraust.
Gerade wenn Du anfängst, Deinen Zustand und Dein Leben zu verändern, werden diese zuerst einmal völlig unbewussten Glaubensüberzeugungen immer mehr ans Licht kommen.
Bist Du Dir bewusst darüber, was Du über Dich selbst glaubst?
Das fiese an den Glaubenssätzen ist, dass unser Gehirn immer versucht, uns in unserem Glauben zu bestätigen. Das ist Teil unseres Schutzmechanismus, weil es am sichersten für unser Überleben ist, wenn wir Recht haben. Das bedeutet, wenn Du z.B. von Dir glaubst, dass Du es sowieso nicht schaffen wirst, nichts richtig machen kannst, niemals glücklich werden kannst, unfähig bist, alle Männer Schweine sind, das Leben Leid bedeutet etc., dann versucht Dein Gehirn die ganze Zeit Beweise zu finden, dass Dein Glaube der Wahrheit entspricht. In Wirklichkeit ist es aber nicht so, dass Du es z.B. niemals schaffen wirst, Du unfähig bist oder das Leben nur Leiden bedeutet, sondern, dass Du Dich unterbewusst dann auch so verhältst und es durch Dein eigenes Verhalten nicht schaffst und Dich dann unfähig fühlst oder in Deinem Leben leidest. Das heißt, Du gibst vielleicht zu schnell auf, Du versuchst es immer wieder auf die gleiche Weise, anstatt andere Wege auszuprobieren, Dir fehlt es noch an nötigem Wissen oder Ressourcen, die Du dafür brauchst, es zu schaffen, Du tust immer wieder Dinge, die Dich leiden lassen, etc.
Ganz los werden wir unsere tiefen Glaubensüberzeugungen vielleicht nie. Aber darum geht es, glaube ich, auch gar nicht. Es geht eigentlich nur darum, sich bewusst darüber zu werden, wenn wir von einem Glaubenssatz beeinflusst werden und uns in diesen Momenten selbst das zu geben, was wir brauchen, um unseren Weg trotzdem weiter zu gehen. Hierfür gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten.
Wie kannst Du mit einem Glaubenssatz arbeiten?
Viele Menschen in der Persönlichkeitsentwicklungsszene empfehlen, den Glaubenssatz mit der Frage: "Ist das wirklich wahr?" zu entkräften. Wenn in Dir zum Beispiel der für viele Menschen typische Glaubenssatz hochkommt: "Ich bin unfähig." dann kannst Du Dir die Frage stellen: "Ist das wirklich wahr? Stimmt das wirklich immer?" Die Antwort wird "Nein." lauten, weil Du in unendlich vielen Dingen fähig bist. Du bist gerade hier, liest diesen Artikel und beschäftigst Dich mit persönlicher Weiterentwicklung. Alleine das ist schon ein Beweis dafür, dass Du fähig bist, genau das gerade zu tun.
Eine andere Möglichkeit an einem Glaubenssatz zu arbeiten, ist eine positive Gegenfrage daraus zu machen. Angenommen der Glaubenssatz, der in Dir hochkommt ist: "Ich bin wertlos." Dann wäre die Gegenfrage: "Warum bin ich wertvoll?" Jetzt könntest Du Dir z.B. selbst Dinge aufzählen, warum Du wertvoll bist für Dich, die anderen Menschen oder die Welt. Doch das ist gar nicht nötig. Es genügt alleine wenn Du die Frage mehrmals laut aussprichst. Dein Unterbewusstsein wird sich dann ganz ohne Deinen Verstand auf die Suche nach Antworten machen. Das bedeutet die Frage wird in Dir arbeiten.
Meine persönliche Herangehensweise, wie ich heute an einem Glaubenssatz arbeite ist, dass ich mich in diesen Momenten selbst so behandle, wie ich es mir als Kind gewünscht hätte. Als Kind hast Du vielleicht die Erfahrung gemacht, dass Du eine schlechte Note mit nach Hause gebracht hast und Dein Vater Dir aus einer Laune heraus gesagt hat, dass Du zu dumm bist und es niemals zu etwas bringen wirst. Diese Aussage war aber nur die Aussage von Deinem Vater und hat viel mehr mit seiner Unfähigkeit zu tun, ein Kind wohlwollend zu erziehen, als mit Deiner Intelligenz und Deinen Fähigkeiten. Wenn in Dir z.B. dieser alte Glaubenssatz hochkommt, dann hilft es in diesem Moment kurz innezuhalten, tief durchzuatmen, Deine Hände auf Dein Herz zu legen und Dich einfach nur liebevoll zu beruhigen und gut zuzureden. So als würdest Du mit einem Kind reden, dass eine schlechte Note mit nach Hause gebracht hat. Z.B. "Alles ist gut. Das ist überhaupt kein Drama. Beim nächsten mal wird es besser. Du hast schon so viel geschafft. Ich liebe Dich."
Letzten Endes geht es bei den Glaubenssätzen um alte Überzeugungen, die vor vielen Jahren in unserer Kindheit entstanden sind und mit unserem heutigen Ich nur indem zu tun haben, weil wir noch daran festhalten. Wir sind heute aber kein Kind mehr, sondern erwachsen und können uns selbst aussuchen, woran wir glauben möchten. Wir können selbst wählen, wie wir uns heute sehen und was wir von uns halten möchten. Genau diesen neuen Glauben über uns selbst gilt es zu pflegen und damit langsam Schritt für Schritt ein neues Selbstbild von uns zu kreieren. Eines dass uns stärkt, motiviert und gut fühlen lässt auf unserem Weg.
Was möchtest Du heute über Dich selbst glauben?
Hier sind ein paar typische negative Glaubensüberzeugungen mit Beispielen für einen neuen Glauben:
- "Ich bin nicht gut genug" > "Ich bin gut, genauso wie ich bin."
- "Ich bin nicht liebenswert." > "Ich bin Liebe und muss es mir nicht verdienen, geliebt zu werden."
- "Ich bin unfähig." > "Ich bin zu unglaublich viel fähig, muss aber auch nicht alles alleine machen."
- "Ich bin alleine." > "Ich kann mein Alleinsein beenden, wann immer ich es möchte."
- "Bei mir funktioniert es nicht." > "Ich bin auch dann etwas Besonderen, wenn es bei mir genauso wie bei allen anderen funktioniert."
Kreiere gerne selbst neue Glaubensüberzeugungen, die sich für Dich stimmig und gut anfühlen.
Durch die Arbeit mit den Glaubenssätzen, wirst Du nach und nach in Deine Kraft zurück finden und immer mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufbauen. Und wenn Du hier immer weiter dranbleibst und jeden Glaubenssatz, der in Dir hoch kommt, dafür nutzt, um an ihm auf Deine ganz persönliche Weise zu arbeiten, dann wird Dich Dein Gehirn auch in dieser neuen Wahrheit wieder versuchen zu bestätigen. Dies ist dann der Zeitpunkt an dem es kein zurück mehr für Dich gibt, sonders es nur noch bergauf geht.
Nun wünsche ich Dir noch einen wunderschönen Tag, Abend oder eine gute Nacht, je nachdem in welcher Zeit Du auch immer Dich gerade befindest.
Die Liebe in mir, grüßt die Liebe in Dir!
Deine Andrea
Das könnte Dich auch interessieren
Artikel: Positives Denken
Artikel: Mein Weg zur Heilung - meine bisher wichtigsten Erkenntnisse
Artikel: Folge Deiner Begeisterung
Hallo, ich bin Andrea.
Als Spiritual Life Coach & Psychologische Beraterin bringe ich Psychologie & Spiritualität zusammen und unterstütze Dich dabei, Dir klar über Dich, Deine inneren Kräfte und Dein Seelenleben zu werden. Ich bin davon überzeugt, dass wir unser Leben glücklich und erfüllt erfahren können, wenn wir uns wirklich in der Tiefe auf uns selbst und unsere Vielfältigkeit einlassen. Denn auf diesem Weg kommen wir mit einer Kraft in uns in Kontakt, die unsere persönlichen Grenzen immer weiter ausdehnt und Unmögliches möglich macht.
Kommentar schreiben