Hallo Du wundervoller Mensch, schön, dass Du hier bist!
Gerade wenn wir unter Depressionen oder anderen seelischen Krankheiten bzw. Störungen leiden, dann sehen wir das Leben auf dieser Erde als etwas sehr Negatives und Düsteres. Die Welt und die Menschen sind schlecht in unseren Augen und wir können uns überhaupt nicht vorstellen, wie es uns jemals gelingen soll, in unserem Leben glücklich zu werden. Doch ist das Leben wirklich so leidvoll und sind die Menschen wirklich alle so grausam, wie wir es empfinden, oder nehmen wir die Schönheit und das Gute des Lebens einfach nur nicht mehr wahr?
In dieser Podcastfolge möchte ich Dich dazu inspirieren, einmal Deine eigene Wahrnehmung von der Welt in Frage zu stellen.
Du erfährst:
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wie es eigentlich funktioniert, dass jeder Mensch seine eigene, individuelle Wahrnehmung hat
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warum es so wichtig ist, immer wieder zu überprüfen, wohin Du Deine Aufmerksamkeit richtest
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warum so viele Menschen in ihren Problemen feststecken
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wie Du trainieren kannst, Deine Wahrnehmung zu verändern.
Außerdem erzähle ich Dir in dieser Folge auch, wie es mir gelungen ist, speziell das Thema Beziehung in meinem Leben zu transformieren.
Ich wünsche Dir ganz viel Freude beim Zuhören!
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Deine innere Einstellung kreiert Dein Bild von der Welt
"Das Auge sieht nur, was der Geist bereit ist, zu begreifen."
(Henri-Louis Bergson)
Unsere Gedanken spielen eine entscheidende Rolle dafür, wie wir die Welt wahrnehmen und begreifen.
In wissenschaftlichen Untersuchungen der Lebensumstände depressiver Patienten wurde ersichtlich, das nahezu alle Patienten drei innere Einstellungen teilten.
Und zwar:
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Eine negative Einstellung gegenüber der eigenen Person.
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Eine negative Einstellung gegenüber der der Umwelt (den Menschen und der Umgebung, der Welt um uns herum).
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Eine negative Einstellung gegenüber der Zukunft.
So, wie Du Dich selbst, die anderen Menschen und die Welt bewertest, so nimmst Du sie auch wahr.
Deine eigene Bewertung, Dein Urteil und Deine eigene Überzeugung der Dinge, kreiert Deine persönliche Wahrheit. Nur, weil wir Menschen etwas bewerten können, also etwas z.B. in gut und böse einteilen können, können wir uns überhaupt erst in einer dazu passenden Lage befinden. An und für sich ist alles einfach wie es ist. Erst unsere eigenen Bewertung macht etwas gut oder schlecht.
Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, vergrößert und verstärkt sich
Das große Problem ist, dass die eigene Sicht auf die Dinge, also unsere Wahrnehmung, die ja eigentlich der Auslöser dafür ist, wie wir uns fühlen und dadurch, wie unser Leben verläuft, uns immer wieder neue Beweise und Bestätigungen liefert, dass das Leben tatsächlich so ist, wie wir es wahrnehmen und bewerten.
Denn unser Gehirn funktioniert so, dass es versucht uns selbst in unserer eigenen Annahme oder Überzeugung immer wieder zu bestätigen. In dem Moment, wenn wir etwas als wahr erachten, sucht unser Gehirn sozusagen ständig nach Beweisen, die dies belegen. Deshalb wirst Du, wenn Du Dich als Opfer des Lebens ansiehst, immer wieder auf etwas stoßen, dass Dir bestätigt, ein Opfer des Lebens zu sein. In der Psychologie spricht man hier von selektiver Wahrnehmung. (Bestimmt kennst Du dieses Beispiel: Wenn Du Dir ein neues Auto kaufen möchtest und ein bestimmtes Modell oder eine bestimmte Farbe im Kopf hast, dann siehst Du plötzlich überall genau dieses Auto. Bevor Du den Entschluss gefasst hast, dieses Auto zu kaufen, ist es ganz genauso oft durch die Gegend gefahren, aber Du hast es nicht wahrgenommen.) Der selbe Effekt geschieht natürlich auch, wenn wir die Welt aus einer Opferperspektive wahrnehmen. Wenn unser Fokus auf Negativität gerichtet ist, dann nehmen wir auch überall Negativität wahr. Damit versumpfen wir in unseren eigenen negativen Gedanken über die Welt, die anderen Menschen und uns selbst. Denn wir werden ja ständig dahingehend betätigt. Ein Teufelskreis.
Das retikuläre Aktivierungssystem (RAS)
Für diese selektive Wahrnehmung ist das retikuläre Aktivierungssystem (RAS) verantwortlich. Wir nehmen pro Sekunde über zwei Milliarden Sinneseindrücke wahr. Mit dieser Menge an Informationen wäre unser Gehirn total überfordert. Deshalb werden die Informationen gefiltert. Diese Aufgabe übernimmt das RAS. Es lässt nur drei Arten von Informationen in unser Gehirn:
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Emotionale Informationen, also Informationen, die Gefühle in uns wecken,
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lebenswichtige Informationen und
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neue Informationen.
Wenn Du Deine Aufmerksamkeit eher auf die Dinge richtest, die schlecht laufen, die Du nicht hast, die negativ sind, die Dir nicht gefallen, dann nimmst Du irgendwann auch nur noch diese Dinge wahr. Denn Dein RAS wird auf genau diese Dinge getrimmt und macht einen wundervollen Job. (Du kennst das bestimmt, wenn Du in den Spiegel guckst und eine Unreinheit auf Deiner Haut entdeckst, dann siehst Du plötzlich nur noch diese paar Millimeter Deiner Haut und der Rest an reiner Haut wird ausgeblendet.)
Du bist der Chef Deiner Aufmerksamkeit
Das Gute ist, dass Du aktiv beeinflussen kannst, worauf Du Deine Aufmerksamkeit richten möchtest. Du kannst Dein RAS damit auf eine neue Spur lenken. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten, dass wir Depressionen haben, entstehen mehr Gründe für uns depressiv zu sein. Wenn wir unseren Fokus stattdessen aber auf unsere Gesundheit richten, dann haben wir eine Chance tatsächlich gesund zu werden.
Warum ist es so schwer seinen Fokus auf das Gute zu richten und weg von dem Negativen?
Ich glaube, es ist deshalb so schwer, den Fokus weg vom Negativen und hin auf die schönen Dinge des Lebens zu richten, weil unser Gehirn eben hauptsächlich auch dazu da ist, unser Überleben zu sichern. Das es heute nicht mehr so viele reale Gefahren für uns gibt, wie früher in der Wildnis, als wir noch draußen in der Natur gelebt haben und wilde Tiere eine tägliche Gefahr darstellten, dass ist unserem Gehirn, glaube ich, überhaupt nicht bewusst. In uns Menschen, sind ja alle vergangenen Epochen in den Genen abgespeichert. Und zusätzlich lernen wir ja auch mit unseren Erlebnissen. Da wären wir wieder bei den Ängsten aus unserer Kindheit. Unser Gehirn ist natürlich immer darauf ausgerichtet, unser Überleben zu sichern und auch mit unseren gefährlichen Erlebnissen aus der Kindheit verknüpft. Dieser Schutzmechanismus ist sinnvoll und wichtig. Denn hätten wir diesen Schutzmechanismus nicht, würden wir als Erwachsenen immer noch ohne nach links und rechts zu gucken, über die Straßen laufen.
Wenn wir das Problem, dass uns Schaden zufügen könnte, nicht sehen, dann könnten wir uns auch nicht davor schützen. Genau deshalb ist es so schwer, den Fokus auf das Gute zu richten, weil unser Gehirn natürlich erst einmal auf alle Gefahren gerichtet ist.
Deshalb lautet die entscheidende Frage:
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Müssen wir heute immer noch vor den Dingen Angst haben, die uns als Kind Angst gemacht haben?
Problem und Lösung
Wenn Du eher ein Mensch bist, der seinen Fokus auf die Probleme richtet, wirst Du automatisch erst einmal keine Lösungen sehen. So ergeht es mir heute automatisch auch immer noch. Ganz automatisch sehe ich erst einmal das Problem. Auch das ist wieder dieser Schutzmechanismus unseres Gehirns. Das große Problem ist nur, dass es dabei dann oft bleibt. Der Fokus bleibt auf dem Problem und die Lösung wird vergessen, weil die nicht automatisch von unserem Gehirn eingeblendet wird. Die Lösung kommt nur, wenn wir uns hinsetzen und bewusst darüber nachdenken. Erst wenn mir bewusst wird, dass es außer dem Problem auch eine Lösung gibt, dann kann ich mir einen Plan machen, der mich zur Lösung führt. Ohne Bewusstheit bleibe ich im Problem hängen.
Bewusstheit als Schlüssel für Veränderung
Wenn uns bewusst wird, dass wir die Welt nicht so wahr nehmen, wie sie ist, sondern so, wie wir sind, dann können wir unsere Wahrnehmung immer wieder in Frage stellen und uns dafür entscheiden, einen neuen, lebensbejahenden Blick auf die Welt zu gewinnen.
Oft ist es so, dass wir als Kind etwas Bestimmtes erfahren haben und diese Erfahrung lässt ein bestimmtes Bild von der Welt in uns entstehen. Unsere Eltern haben sich vielleicht scheiden lassen und deshalb ist als unsere persönliche Wahrheit in uns abgespeichert, dass es eine glückliche und erfüllte Beziehung nicht gibt. Diese Wahrheit bleibt so lange in uns eingespeichert, bis wir sie in Frage stellen und wir uns dem öffnen, dass es hier auch eine andere Wahrheit geben könnte.
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Ist es wirklich wahr, dass es eine glückliche und erfüllte Beziehung niemals geben kann?
- Ist es wirklich wahr, dass alle Männer oder alle Frauen schlecht sind?
- Ist es wirklich wahr, dass Du nichts kannst?
"Je häufiger wir unsere eigene Wahrheit in Frage stellen,
desto mehr wird sich die Welt um uns herum verändern."
Trainiere eine neue Wahrnehmung von der Welt
Mit Achtsamkeitstraining können wir trainieren grundsätzlich unseren Fokus wieder mehr auf die Dinge zu richten, die gut sind, die schön sind, die uns gut tun, für die wir dankbar sind, die wir erreichen möchten.
Das erfreuliche ist, dass die Wissenschaft erkannt hat, dass es nur ungefähr 21 Wiederholungen braucht, bis ein neues Verhalten für unseren Körper zur Gewohnheit wird. Und darauf, wo wir unseren Fokus hinrichten, ist nichts anderes als eine Gewohnheit.
Wenn Du einmal 21 Tage lang jeden Tag trainierst, Deine Aufmerksamkeit auf die schönen Dinge des Lebens und Positives zu richten, dann wird sich Dein Gehirn dahingehend programmieren, die Welt grundsätzlich positiver wahrzunehmen.
Bei mir persönlich war das Training nach 21 Tagen nicht vorbei. Denn, wenn man aufhört seinen Fokus auf das Positive zu richten, wird es immer so sein, dass sich unser Gehirn ganz automatisch wieder auf die Suche nach Sorgen, Problemen und Gefahren machen wird. Deshalb ist es hier besonders wichtig sich mit jedem neuen Tag immer wieder die Frage zu stellen:
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Wie möchte ich die Welt sehen?
Nun wünsche ich Dir noch einen wunderschönen Tag, Abend oder eine gute Nacht, je nachdem in welcher Zeit Du auch immer Dich gerade befindest.
Die Liebe in mir, grüßt die Liebe in Dir!
Deine Andrea
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