Eine Geschichte aus dem Zen-Buddhismus.
Der Erleuchtete sieht die Welt mit Augen aus Licht und Liebe
Am Anfang seines Weges, wenn der Mensch sein ganz normales Leben lebt und von dem Weg der Erleuchtung noch nichts weiß, dann ist ein Baum ein Baum für ihn. Der Baum hat Äste, er hat einen Stamm, er hat Blätter, er blüht im Frühjahr und die Blätter fallen ab im Herbst. Der Baum ist einfach nur ein Baum.
Wenn der Mensch sich dann auf den Weg der Erleuchtung begibt, dann beginnt der Baum, viel mehr zu sein als das, was er in der Realität für ihn war.
Er ist also nicht mehr einfach nur ein Baum, der irgendwo steht und Blätter bekommt und Blätter verliert und wächst im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. Sondern dann gibt es sehr viele Arten von Betrachtungsweisen des Baumes. Der Baum wird zum Baum der Erkenntnis, der Baum wird zum Baum des Lebens. Der Mensch sieht in den Ästen die Verzweigungen und die Verwirrungen des Lebens, die der Baum symbolisiert. Der Baum ist nicht nur einfach mehr nur ein Baum im Sinne einer physischen Erscheinung, sondern er ist viel mehr als das.
Wenn der Mensch dann nach langen, langen Jahren des Übens und der Beharrlichkeit Erleuchtung erlangt, dann ist der Baum, wieder nur ein Baum, der an einem bestimmten Platz steht, dem die Blätter wachsen im Frühjahr, der zu blühen beginnt und dem die Blätter wieder abfallen im Herbst.
Allerdings ist dieser Baum, der dann für den Erleuchteten genau dasselbe darstellt, wie am Anfang seines Weges, schon etwas anderes, obwohl er das Gleiche in ihm sieht. Der Baum ist, was er schon immer war. Ein Baum.
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