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#79 Angst- und Panikzustände - Wie Du Dich davon befreien kannst.

Angst- und Panikzustände - Wie Du Dich davon befreien kannst.

Hallo Du wundervoller Mensch, schön, dass Du hier bist!

 

Ich weiß selbst wie es sich anfühlt unter so großen Ängsten und Panikattacken zu leiden, dass sogar normale alltägliche Situationen, zu so großen Herausforderungen werden, dass man sie kaum noch bewältigen kann. In den letzten Jahren ist es mir jedoch gelungen, diese Zustände zu einem sehr großen Teil zu transformieren. Und genau das wünsche ich mir natürlich auch für Dich. 

  

Du erfährst in dieser Folge u.a.: 

  • wie Angst in uns entsteht

  • was eine Panikattacke ist
  • wie es dazu kommt, von den eigenen Ängsten beherrscht zu werden.
  • was Du tun kannst, um Dich von Angst- und Panikzuständen zu befreien.

Ich hoffe, dass ich Dich mit dieser Folge dabei unterstütze, Klarheit in Bezug auf Deine Ängste zu bekommen und vor allem auch Mut machen kann, Deine Ängste nicht mehr als etwas Bedrohliches zu empfinden, sondern als einen Freund an Deiner Seite, der lediglich Dein Leben schützen möchte und es das Natürlichste der Welt ist, Angst zu haben.

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Was ist die Aufgabe von Angst?

Die Angst war und ist schon immer dafür da, um unser Überleben zu schützen. Man kann sie sich wie einen Wächter vorstellen, der Alarm schlägt, wenn da irgendetwas ist, was uns gefährlich werden oder unser Leben bedrohen könnte. Die Angst ist das Natürlichste was es in diesem Leben gibt und gehört zum Leben dazu, wie das Wasser in den Ozean gehört. Ohne Angst gibt es kein Leben, denn ohne diesen Wächter, der das Leben schützt, würden wir uns nicht so verhalten, unser kostbares Leben zu erhalten. Deshalb sind Menschen, die keine Angst haben, oder es lieben mit der Angst und gleichzeitig auch mit dem Leben zu spielen, auch viel mehr gefährdet schneller zu sterben. Wie zum Beispiel Menschen, die immer wieder das Extreme suchen.

Wie entwickelt sich Angst?

Die Angst lernt und entwickelt sich mit unserem eigenen Verhalten, wenn wir Angst haben. Das bedeutet, wenn wir eine Angst in uns spüren und dem, wovor wir Angst haben, aus dem Weg gehen, dann lernt die Angst, dass sie richtig mit ihrer Warnung lag und sie wird uns in der gleichen Situation das nächste mal schneller und verstärkt warnen. Wenn wir dagegen eine Angst in uns spüren und uns mit dem, was uns Angst macht aber trotzdem konfrontieren, dann wird die Angst im nächsten gleichen Moment leiser oder gar nicht mehr anklopfen.

 

Genau auf diese Weise entstehen auch Angstzustände in uns. Die Angst wird immer stärker, wenn wir die Dinge, wovor wir Angst haben, vermeiden und schwächer, wenn wir uns den Situationen, vor denen wir Angst haben langsam annähern.

 

Hier ist ganz wichtig zu erwähnen, dass die Entwicklung der Angst nicht mit unserer Geburt losgeht, sondern sich im Prinzip durch die ganze Menschheitsgeschichte durchzieht. Wir sind nicht nur von unseren Eltern und direkten Vorfahren was unsere Ängste betrifft, geprägt, sondern werden vor allem auch von dem kollektiven Angstbewusstsein, dass sich im Laufe des Lebens der Menschen auf dieser Erde entwickelt hat, beeinflusst.

Warum werden die Ängste heute immer größer in uns?

Trotzdem dass unsere Lebenserwartung noch niemals so groß wahr, wie in der heutigen Zeit, nehmen die Ängste in den einzelnen Menschen zu. Wie kann es dazu kommen? Ich glaube, das kommt zum einen wegen der Globalisierung zustande. Das heiß, wir werden über die Berichterstattung ständig mit Bildern von bedrohlichen Situationen bombardiert, die irgendwo auf dieser Welt geschehen. Das schürt die Ängste in uns extrem. Und zum anderen, weil wir in unserem alltäglichen Leben überhaupt nicht mehr gefordert sind mal unsere Grenzen zu überwinden, mutig zu sein oder uns ins echte Leben zu stürzen. Uns wird doch alles abgenommen. Wir können im Prinzip alles von zuhause aus erledigen. Wie zum Beispiel unsere Einkäufe, das Konzept Homeoffice wird auch immer aktueller. Wir sind so unendlich bequem geworden. Und gerade die Menschen, die unter sehr großen Ängsten leiden, sind eben auch die Menschen, die kaum ihre Komfortzone verlassen. Nun stellt sich die Frage: Was war zuerst da? Die übertriebene Angst oder die Komfortzone?

 

Weil unsere Ängste ständig geschürt werden und wir so bequem geworden sind, schlägt der Wächter auch immer mehr und immer schneller Alarm, weil er dadurch überall Gefahr sieht. Unsere Ängste in uns entwickeln sich im Endeffekt dann immer extremer, wenn wie das echte Leben vermeiden und wenn wir uns Angst machen lassen von Dingen, die in Wahrheit mit unserem eigenen Leben eigentlich gar nichts zu tun haben.

Je mehr wir uns vom aktiven Leben zurückziehen, desto größer werden auch unsere Ängste.“

Wie sieht ein gesunder Umgang mit der Angst aus?

Ein gesunder Umgang mit der Angst ist immer, die Angst wahrzunehmen, das Angstgefühl zuzulassen, es zu spüren und uns mit den dahinterliegenden Themen zu beschäftigen. Dabei ist es im Prinzip überhaupt nicht so wichtig ganz genau zu wissen, warum wir jetzt Angst haben. Viel wichtiger ist es, das Gefühl der Angst nicht in uns zu verdrängen, vor ihm wegzulaufen oder uns davon abzulenken. Sondern es zuzulassen und es durch unseren Körper fließen zu lassen. Mit den dahinterliegenden Themen können wir uns beschäftigen, indem wir uns zum Beispiel fragen:

  • Wovor habe ich gerade Angst?
  • Was genau macht mir Angst daran?
  • Ist meine Angst gerechtfertigt oder übertrieben?
  • Was brauche ich, um mich der Situation, wovor ich Angst habe, trotzdem zu nähern?
  • Welche tieferliegende Angst liegt hinter der oberflächlichen Angst?

Wenn wir uns auf diese Weise mit unserer Angst beschäftigen, wird sie ein wertvoller Teil unseres Lebens, der uns auch immer wieder zeigt, wo Potenziale in uns versteckt sind, wo wir wachsen und uns weiterentwickeln können. Denn jeder von uns hat schon einmal dieses Gefühl in sich gespürt, wie es sich anfühlt, wenn wir etwas tun, obwohl wir zuerst einmal Angst davor hatten. Es lässt uns einfach größer, eigenmächtiger, stärker und selbstbewusster fühlen. Genau das passiert auch, wenn wir unsere Ängste überwinden. Wir sprengen damit unsere persönlichen Grenzen und wachsen über uns selbst hinaus.

Wann wird die Angst zum Problem?

Die Angst wird dann zum Problem, wenn wir den Dingen die uns Angst machen, ohne nachzudenken, aus dem Weg gehen. Dies geschieht meistens unbewusst. Wir merken häufig gar nicht, dass wir einer Angst aus dem Weg gehen, sondern reden uns die Dinge dann oft schön. Ein Beispiel hierfür ist, dass wir zum Beispiel etwas Neues ausprobieren möchten und wir hier z.B. mit unserer Angst vor dem Neuen, Unsicheren konfrontiert werden. Dahinter steckt häufig die Angst Fehler zu machen oder zu Scheitern. Und um diesen Ängsten in uns aus dem Weg zu gehen, reden wir uns dann einfach ein, dass uns die Sache doch eigentlich gar nicht so wichtig ist. In diesem Fall steuert die Angst dann unser Verhalten.

 

Angst wird also dann zum Problem, wenn unser Verhalten von der Angst gesteuert wird. Das kann soweit gehen, dass uns die Angst lähmt und wir uns irgendwann überhaupt nichts mehr zutrauen.

Hast Du Angst vor der Angst?

Panisch wird unser Zustand dann, wenn wir Angst vor der Angst haben. Wenn wir also Angst vor dem Angstgefühl haben und es deshalb verdrängen, vor ihm davonlaufen oder wenn wir versuchen uns davon abzulenken.

Was ist eine Panikattacke?

Eine Panikattacke ist meiner Meinung nach eine innere Attacke gegen das Angstgefühl. Das bedeutet, wir kämpfen bzw. flüchten innerlich gegen unsere Ängste und genau deshalb kommt dann dieser Kampf- bzw. Fluchtzustand in uns zustande: alles in uns schlägt Alarm, flacher Atem, rasendes Herz, angespannter Körper, voller Fokus auf die Gefahr.

Bist Du bereit, die Angst in Dir zuzulassen?

Um einen panischen Zustand gesund zu lösen ist es wichtig nicht schnell und hektisch herumzulaufen, sondern sich hinzusetzen oder auf eine Matte auf den Boden zu legen. Arme und Beine vom Körper weg. Also Dich möglichst weit zu machen. Dich auf Deine Atmung zu konzentrieren und das Ruder Deiner Atmung zu übernehmen, indem Du Deine Atemzüge ganz gezielt in die Länge ziehst und die Atmung langsamer werden lässt. Zusätzlich solltest Du üben Deine Muskulatur locker werden zu lassen. 

 

Du machst also im Prinzip genau das Gegenteil von dem, wie Du reflexartig handeln würdest. Reflexartig machen wir uns in diesem Zustand klein, eng, wir ziehen unsere Muskulatur zusammen, laufen hektisch herum und atmen flach. All das verstärkt aber den Angstzustand.

 

Wenn wir uns weit, offen und locker machen und langsam atmen, dann erkennt unser Warnsystem mit diesem Verhalten, dass alles in Ordnung sein muss und hört auf Adrenalin auszuschütten, sondern fängt an entsprechenden Botenstoffe auszuschütten, die uns wieder ruhig und friedlich fühlen lassen. Wir tricksen quasi mit unserem Verhalten unsere körperlichen Reaktionen aus.

Bist Du bereit mit Deinen Ängsten Frieden zu schließen?

Heute kann ich sagen, dass es in meinen Leben immer wieder Situationen gibt, in denen ich mit meinen Ängsten konfrontiert werde. Doch heute stehe ich dem nicht mehr negativ gegenüber, sondern sehe das Ganze als eine Möglichkeit zu wachsen und mich weiterzuentwickeln. Denn jede Angst, mit der ich mich konfrontiere, dehnt die Begrenzungen in meinem Leben immer weiter aus. Mit jeder Angst, die wahrgenommen und erkannt wird und der wir uns langsam stellen, wird der Raum, in dem wir uns befinden, größer. Weil es unsere Ängste sind, die uns in unserem Leben aufhalten, uns klein machen und uns verstecken lassen - weil die Angst uns schützen möchte. Doch ist das, wovor uns unsere Angst schützen möchte, wirklich immer eine Gefahr, die unser Überleben gefährdet oder in Wahrheit eine Möglichkeit, neue Potenziale in uns zu entdecken und zu wachsen?

 

Nun wünsche Dir noch einen wunderschönen Tag, Abend oder eine gute Nacht, je nachdem in welcher Zeit Du auch immer Dich gerade befindest.

Die Liebe in mir, grüßt die Liebe in Dir.

Deine Andrea

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